Die Operation
General Patton, bekannt dafür schnelle Entscheidungen zu treffen und dabei auch große Risiken einzugehen, hatte sofort erkannt das sein XII Corps unter Major General Manton S. Eddy an genau der richtigen Stelle stand. In der Mitte zwischen Worms und Mainz, das Gelände höher gelegen als das des Gegners, uneinsehbare Häfen und das flache hessische Ried als ebener Korridor für schnelle Vorstösse in Richtung Frankfurt, Darmstadt und Aschaffenburg. Trotz aller strategischer Überlegungen und Planungen war für Patton eines wichtig: schneller als sein alter Rivale Montgomery über den Rhein zu setzen. In größter Eile wurden alle Möglichen Teile und Ausrüstungen für eine großangelegte amphibische Operation , zum Teil aus weit entfernten Depots in Frankreich, nach Nierstein und Oppenheim geschafft. Selbst die Marine mit je sechs Landungsbooten vom Typ LCVP und LCM waren beteiligt. Navy Einheiten aus der Nähe von Metz transportierten die Landungsboote auf Tiefladern , die eigentlich für Panzertransporte vorgesehen waren, teils über noch von deutschen kontrollierte Straßen und durch viel zu enge Dörfer. Die eine oder andere Scheune mußte ,von Pionieren kurzerhand abgerissen, dem Schwertransport weichen. Parallel zu den Vorbereitungen zum übersetzen der Infanterie waren Pioniere mit der Vorbereitung und zum Bau mehrerer Fähren und Brücken beschäftigt um schnellstens gepanzerte Verbände nachrücken zu lassen. Eine der wohl kuriosesten Luftlandeeinsätze sollte die Landung auf der rechten Rheinseite unterstützen. Ein komplettes Infanterie Bataillon sollte in einmotorigen Maschinen des Typs “Grashopper” zur Unterstützung über den Rhein geflogen werden. Das Kuriose daran war das jeweils nur ein Infanterist mit seiner Ausrüstung in eine Maschine passte. 90 Maschinen dieser “fliegenden Jeeps” sollten eingesetzt werden. Da aber die Operation in der Nacht so hervorragen angelaufen war wurde das Unternemen “Grashüpfer” in letzter Minute abgesagt. Als Beginn der Operation war der 22. März 1945, 22.00 Uhr festgesetzt. Als erste Einheit war die 5. Infanterie Division unter LeRoy Irwin bestimmt worden. Zur Feuerunterstützung der Landungstruppen standen Patton die 177 und 182 Feld- Artillerie Gruppe mit insgesamt 8 Feld Artillerie Bataillonen, ausgerüstet mit 4 Btl 155 mm Haubitzen, 2 Btl mit 8 Zoll Haubitzen und je eine mit 105 mm und Armored 18 105 mm Geschützen zur Verfügung die er aber nicht einsetzte, lediglich eine Vernebelung schützte die Infanteristen der ersten Welle in ihren Booten gegen feindlichen Beschuss. Als erstes Boot erreichte die K-Kompanie. 1. Batallion, des 11th Infantry-Regiments mit First-Lieutenant Irving Jacobs rechtsrheinischen Boden ohne auf Gegenwehr zu stossen. Die ersten deutschen Soldaten der 159. Volksgrenadier-Division, die sich sofort ergaben, wurden ohne großes Aufhebens und ohne Bewachung in den Booten über den Rhein in Gefangenschaft geschickt. In dieser Nacht erreichten über 500 Boote, DUKWs und LCVPs fast gänzlich unbehelligt das gegenüberliegende Ufer. Noch bevor Montgomerys Offensive überhaupt begann hatten die Amerikaner am Nachmittag des 23. März bereits eine erste Pontonbrücke über den Rhein geschlagen und Fahrzeug um Fahrzeug verstärkte den Brückenkopf. Selbstverständlich kostete die amerikanische Führung, hier besonders General Patton, diesen Sieg richtig aus. Aber darüber ist schon genug geschrieben worden.
|