Die Vorgängerorganisation des RAD wurde Mitte 1931 von der Weimarer Regierung für Arbeitsbeschaffungs- und Qualifikationsmaßnahme eingeführt. Die Organisation sollte, mit überwiegend jungendlichen und arbeitslosen Männern, vor allem gemeinnützige Arbeiten durchführen. Die Regierung Brüning ging mit der Einführung des RAD auf die Forderung der Rechten Parteien ein in Deutschland ein staatliches Beschäftigungsprogramm einzuführen um der, durch die Weltwirtschaftskrise verursachten, hohen Arbeitslosigkeit zu begegnen. Die Teilnahme an den Arbeitsprogrammen war freiwillig und es wurde neben dem Arbeitslosengeld auch keine weitere finanzielle Leistung erbracht. Gegen Ende des Jahres 1931 hatte der FAD einen Mitgliederbestand von ca. 7.000 Personen die bis Mitte 1932 auf ca. 97.000 stieg. Mit etwa 285.000 Personen hatte der FAD am Ende des Jahres 1932 seinen höchsten Personalstand erreicht. Der FAD wurde im Juli 1932 für alle Personen, männlich und weiblich, vom 18 bis zum 25 Lebensjahr geöffnet. Ausrüstung, Unterbringung, Verpflegung sowie Arbeitsbekleidung mußte von den jeweiligen Betreibern der Arbeitsmaßnahmen gestellt und bezahlt werden. Da auch hier die Mittel sehr knapp waren wurde der FAD meist nur unzureichend ausgestattet. Es wurden z.B. alte Militäruniformen, teil noch aus der Kaiserzeit, an die Arbeiter ausgegeben um wenigstens ein kleines Maß an einheitlichem Auftreten zu zeigen. Auch die Unterbringung war oft mehr schlecht als recht und entsprach in keinster Weise den Mindestanforderungen. Einzig die Verpflegung war in den meist ländlichen Gebieten um einiges besser als es die jungen Männer aus ihren Städten gewohnt waren. Der FAD durfte nur sog. Notstandsarbeiten (Gemeinnützig und zusätzlich) durchführen, das bedeutet das keine gewerblichen Belange angetastet werden durften. Auftraggeber waren ausschließlich Städte und Gemeinden aber auch Kreise und staatliche Organisationen wie Forstverwaltungen usw. Als eines der ersten Arbeitsfelder zählte das Emsland wo die riesigen Moorflächen für die Landwirtschaft urbar gemacht werden sollten. In Leeheim war eine Gruppe von ca. 70 Personen im Bereich des Kammerhofes und des Knoblochsauwaldes mit der säuberung und dem ausheben von Gräben beschäftigt. Untergebracht war die Abteilung auf dem Kammerhof. Wie auch später der RAD arbeiteten Gruppen des FAD an frühgeschichtlichen Grabungen mit, auf dem Glauberg wurde damals begonnen die bedeutende Keltensiedlung freizulegen. Für den FAD wurde eigens eine Unterkunft gebaut die den Namen des Hessischen Gauleiters “Jakob Sprenger Haus” trug. Die zunehmende politisierung und die einflussnahme durch die NSDAP zeigt sich an folgender Anordnung: Die Reichsleitung des Arbeitsdienstes hat angeordnet, daß die Angehörigen des Freiwilligen Arbeitsdienstes, die durch vorschriftsmäßige Bekleidung als solche erkenntlich sind, mit der SA den kameradschaftlichen Gruß zu wechseln haben. Der FAD ging 1935 in den Reichsarbeitsdienst über. FAD Einheiten waren in Südhessen unter anderem tätig in: Leeheim, Fränkisch Crumbach, Frankfurt/M., Mainz, Heppenheim, Bensheim, Lorsch, Mönchbruch,
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