Der Truppenübungsplatz Darmstadt
“Griesheimer Sand”
Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Darmstadt reicht zurück bis ca. in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Als erste nutzten die Einheiten des Großherzoglich Hessischen Artillerie-Korps aus Darmstadt das Gelände für Schießübungen. Mit der Eingliederug der Hessischen Verbände in die preußische Armee im Jahre 1866 suchte die Heeresleitung nach einem geeigneten Gelände als Übungsgelände für das 11. Artillerie-Korps. Der Griesheimer Sand bot sich hierfür an. Zum einen war er landwirtschaftlich nicht von so großem Interesse wie andere, im ansonsten fruchtbaren Ried, gelegene Gegenden. Zum anderen war die Verkehrsanbindung und Geografische Lage ideal für den Standort. Am 2.Januar 1874 unterzeichneten das Kriegministerium und die Stadt Griesheim den Vertrag der die Nutzungsbedingungen regelte. Die Griesheimer erhielten das Recht, und die Pflicht, den anfallenden Pferdemist zu entsorgen und mit dem erwirtschafteten Gewinn eventuelle Manöverschäden zu begleichen. Dies sicherte der Stadt Griesheim Einnahmen bis zu 12.000 Mark jährlich. Aber nicht nur die Stadt profitierte von dem neuen Übungsplatz, viele Geschäftsleute aus der Umgebung belieferten die Soldaten und Offiziere mit allem Lebensnotwendigen. Das wohl größte Geschäft aber dürften die Gaststätten, Brauereien und Hotels gemacht haben die den Soldaten die Freizeit versüßten. Mehrere Brauereien siedelten sich um den Übungsplatz an und viele Traditionsgaststätten tragen heute noch die Namen die an den Übungsplatz erinnern: ”Zur Kanone” oder “Patronentasche”. Bei den großen Herbstmanövern oder den Kaisermanövern waren bis zu 20.000 Mann beteiligt die aus ganz Preußen, Hessen und Württemberg nach Griesheim kamen. Nach dem Bau der Dampfstraßenbahn von Darmstadt nach Griesheim im Jahre 1886 konnte der Transport der Truppen und Versorgungsgüter sehr erleichtert werden. Eine rege Bautätigkeit zeichnete die ersten Jahre des Übungsplatzes aus, es entstanden Feste Mannschaftsgebäude in Fachwerkbauweise, das Preußische- und Württembergische Stabsgebäude, Versorgugsgebäude, Wachgebäude und Stallungen. Später ging mann dazu über die Mannschaftsbaracken aus standartisierten Wellblechteilen zu erstellen was dem Übungsplatz unter den Soldaten den Spitznamen ”Wellblechhausen” einbrachte. Der Übungsplatz war aber nicht nur für kurzfristige Übungen und Manöver eingerichtet es waren auch Einheiten, oder Teile, über längere Zeit hier fest stationiert so zum Beispiel das Großherzoglich Hessische Artillerie-Korps (AR 25) das über fünf Jahre seinen Standort in Darmstadt und Griesheim hatte bevor es komplett in Darmstadt beheimatet war. Im Jahre 1912 wurde auch die letzte reguläre Preußische Einheit, das Straßburger Artillerie Regiment Nr. 84, teilweise in Griesheim aufgestellt. Mit Beginn des ersten Weltkriegs änderten sich die Aufgaben und die Organisation des Übungsplatzes grundlegend. Zum einen nahm das Kriegsgefangenlager mit Lazarett einen Großteil des Lagers ein, zum anderen erhielten die Ausbildungen der Feldflieger einen hohen Stellenwert. Mit der Fortdauer des Krieges und der taktischen wie technologischen Veränderung der Militärtechnik kamen die verschiedensten Einheiten zu Lehrgängen und Übungen nach Griesheim, es waren unter anderem die neuformierten Funker- und Granatwerferabteilungen aber auch Schießausbildungen mit dem Maschinengewehr oder die neue Panzerabwehr standen auf dem Plan. Die Infanteristische Ausbildung vollzog einen Wechsel von den bunten Sandkastenspielen der Vorkriegszeit hin zu den Nahkampftechniken der Sturmtruppen ebenso wie die Taktik der Artillerie von den starren Exerzierreglements hin zu dem Einüben schnellsten Dauerfeuers.
Der Plan des Darmstädter Militär Bauamtes aus dem Jahre 1915 zeigt die Anordnug der Unterkünfte sowie der Stabs- und Versorgungsgebäude. Am oberen Bildrand ist die Straße nach Darmstadt mit der Straßenbahnlinie zu sehen. Auf dem Lageplan im Bereich unten rechts die Anlagen für die Feldfliegerabteilungen
Lagekarte des Übungsplatzes. Gut zu erkennen sind die Ausmaße die den Sicherheitsbereich kennzeichneten. Sie reichen bis in die Gemarkung der Gemeinde Goddelau |
Sicherheitsstand zur Beobachtung des Artillerie-Schießens |
Bei größeren Übungen wie den Frühjahrs- und Herbstmannövern reichten die Unterkünfte in den Wellblechbaracken nicht immer aus. Es mußten auch noch Zelte zur Unterbringung der Soldaten aufgebaut werden.
Das Reserve-Lazarett III
Rechter Lagerteil mit Gärtnerei
Blick auf die Wellblechbaracken
Blick von der Hauptlagerstraße
Die ersten gemauerten Gebäude
Der Eingang mit dem Wachgebäude
Lagerstraße
Soldaten gehörten in Griesheim zum täglichen Straßenbild
Der “kleine” Exerzierplatz
Für die Offiziere stand ein eigenes Kasino zur Verfügung
Das Kasino mit Frühstückszimmer für Offiziere
Eine große Anzahl von Gaststätten, Bierhallen, Hotels, Brauereien und Geschäften rund um den Übungsplatz verdienten ihr täglich Brot mit allem was die Soldaten brauchten oder zu ihrem Vergnügen und zur Freizeitbeschäftigung wüschten.
Das Hotel Roth an der Straßenbahnlinie nach Darmstadt
Die Kommandantur-Kantine
Postkarten
Neben den individuell gefertigten Fotopostkarten gab es auch eine große Anzahl vorgefertigter Bildkarten die für kleines Geld an zahlreichen Stellen erhältlich waren. Zu vielen Anlässen wurden sie an Verwandte, Bekannte, an die Firma oder an die Schule versendet. Nachfolgen eine kleine Auswahl der Karten.
Patriotische Karten
Nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs änderten sich auch die Kartenmotive. Vaterländisches und Patriotisches war sehr gefragt und kam gut an.
Weithin bekannt geworden ist der “Griesheimer Sand”, neben seiner militärischen Nutzung, besonders durch den Flugpionier August Euler, Euler pachtete einen Teil des Geländes und baute hier seine ersten Flugmaschinen. Die erste Pilotenschule entstand hier wo unter anderem der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich, ausgebildet wurde. Griesheim gilt als erster Flugplatz Deutschlands und mit dem ersten Postflug begann hier eine neue Ära der Luftfahrtgeschichte.
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Originalgetreuer Nachbau der ersten Postflugmaschine “Gelber Hund” des Fördervereins Luftfahrtmuseum August Euler auf dem Griesheimer Sand.
Auch für Nichtmilitärisches Personal waren Arbeitsplätze rund um den Übungsplatz vorhanden. Die Bäcker hatten bei den großen Mannövern sicher alle Hände voll zu tun und ließen sich hier voller Stolz im Stil der Zeit ablichten.
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Sammlung Peter Merschroth