Die Offiziere
Nach den Soldaten möchte ich noch kurz auf die Offiziere eingehen. Grundsätzlich konnte ein jeder Abiturient die Laufbahn des Berufsoffiziers einschlagen. Eine weitere Möglichkeit war der Besuch einer Kadettenanstalt. Nach einer erfolgreich abgelegten Prüfung und der Zustimmung durch den Regimentskommandeur konnte der Offiziersanwärter als Fahnenjunker in das Regiment eintreten. Nach eingehender Ausbildung und erfolgreich abgelegter Prüfung stand der Beförderung zum Fähnrich dann nichts mehr im Wege. Nach weiteren bestandenen Lehrgängen und Prüfungen konnte der Fähnrich durch das Offizierskorps seines Regiments, sog. Offizierswahl, zum Leutnant befördert werden. Der Eintritt in ein Regiment war für Offiziere nicht an den Bundesstaat gebunden so kamen viele Offiziere der Hessen-Darmstädter Regimenter aus Preußischen Landen. Gerade die Garde-Regimenter übten eine große Anziehung auf Offiziersanwärter aus. Sehen wir uns die Ranglisten der Offiziere genauer an so fällt auf das sich der Adel aus ganz Deutschland bei der Hessischen Armee zu treffen schien. Gerade bei den Garde- und Reiterregimentern war der Anteil an Adeligen Offizieren besonders hoch wo hingegen bei technischen Truppen wie der Artillerie viele Ofiziere aus dem Großbürger- oder Beamtentum kamen.
Ein schöner Beleg aus der Dienstzeit des Leutnants von Groote in Darmstadt. Die Firma Wittmer stellte für die Jahre 1902 bis 1904 diese Rechnung über 654,85 Mark aus. Bei Barzahlung wurde der Rabatt von 12% auf einen Teil der Aufträge gewährt. Auf der Rechnung finden sich zivile und militärische Bekleidungen, Reparaturen, Reinigungen und Neuanschaffungen. Nach meinen Berechnungen dürfte der Leutnant in dieser Zeit fast seinen gesamten Sold für die Schneiderrechnung benötigt haben. Vermutlich war er aber von Haus aus vermögend was auch die noblen Zivilanfertigungen für Gesellschaftliche Anlässe erklären dürfte. Aber wir finden auch interessantes und kurioses auf der Rechnung was uns das Offiziersleben näher bringt. Einen Anzug aus Seide mit Überrock und gestreifter Hose etwa oder das häufige ausbessern der Reithose und des Waffenrocks, neue Mütze, neues Koppel oder einen neuen Kniebesatz für die Reithose, gar ein Trauerflor für 1,-Mark ist zu finden.
Offizierspatent des Fähnrichs Hermann Zickgraf der im Jahre 1908 zum Leutnant befördert wurde. Zickgraf diente im Infanterie-Regiment ”Prinz Carl” (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 in Worms.
Im Kriegsjahr 1917 schickte ein Soldat dieses Hochinteressante Dokument nach Hause. Darauf ist gut zu erkennen wie gut es selbst in dieser schlechten Zeit noch den Offizieren hinsichtlich der Verpflegung ging.
Leutnant Josef Grole vom Infanterie Regiment 168. Gefallen 1915
Major von Preuschen Infanterie Regiment 115.
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Archiv Peter Merschroth
Dr. Höbele vom Infanterie Regiment 115 auf dem Griesheimer Sand.
Offiziere bei einer Pause auf dem Griesheimer Sand im Jahre 1911
Archiv Peter Merschroth
Sammlung Peter Merschroth