Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend

Nach der  Einrichtung des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend (RADwj)  enstanden zunächst 327 Lager im Reichsgebiet. Die Dienstzeit war auf 6  Monate festgelegt die im Verlauf des Krieges ständig verlängert wurde  bis sie schließlich gegen Ende des Krieges auf unbestimmte Zeit  festgesetzt wurde. Arbeitsdienstpflichtig waren alle jungen Frauen  zwischen dem 18 und 21 Lebensjahr. Das Betätigungsfeld der jungen Frauen erstreckte sich von Hilfsarbeiten bei Bauernfamilien über die  Kinderbetreuung bis zu Tätigkeiten als Lehrerinnen oder  Säuglingsschwestern. Der weibliche Arbeitsdienst war etwas anders  strukturiert als der männliche RAD, eine Lagerabteilung bestand im  Normalfall aus 33 Arbeitsmaiden die unter der Leitung einer  Lagerführerin in 3 Kameradschaften aufgeteilt waren. Der Bezirk XI  Hessen stand unter der Leitung der Bezirksführerin, Stabshauptführerin,  Lotte Hornung. Die Bezirksführerinnen-Schule war in Bingenheim,  Wetterau. Im südhessischen Raum gab es 11 Lager des RADwj und zwar in  Dornheim, Leeheim, Worfelden, Hessenaue, Darmstadt, Kirchbrombach,  Ober-Ostern, Ober-Mossau, Riedrode, Klein-Rohrheim und Allmendfeld.

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Fast Baugleich waren die beiden festen Gebäude des RADwj in Allmendfeld (oben) und Ober-Ostern (linkes Bild)

Das Lager des weiblichen RAD in Leeheim

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Hervorragend  dokumentiert und durch eine große Anzahl von Fotografien belegt ist das  Leben und Arbeiten des weiblichen RAD in Leeheim. Dieses Einheit war  nicht die erste Arbeitsdienstabteilung in der Ortschaft, bereits um 1930 zu Zeiten des Freiwilligen Arbeitsdienstes war eine Abteilung des FAD  in Leeheim auf dem Kammerhof stationiert die mit Wegebau und  Kultivierugs- und Entwässerungsarbeiten im Knoblochsauwald und um den  Plattenhof am Rhein beschäftigt war. Das Leeheimer Lager wurde relativ  spät, erst im Jahre 1941,in der Erfelder Straße errichtet. Das Lager  entsprach exakt denen des männlichen RAD und war mit den vorgefertigten  Gebäuden versehen. Zu den Aufgaben der Arbeitsmaiden gehörten unter  anderem die Unterstützung kinderreicher Familien, Mithilfe in der  Landwirtschaft sowie im Bedarfsfall auch Arbeiten im Gewerbe. Durch das  Fehlen der Männer, die größtenteils an der Front waren, wurden die  Frauen auch im öffentlichen Dienst wie bei der Post, der Reichsbahn oder der Straßenbahn in Darmstadt eingesetzt. Das Lager selbst war in Aufbau und Struktur mit einem Lager der Männer identisch, es bestand neben den Unterkunftsgebäuden aus einer Sanitär-, Wirtschafts- und einem  Verwaltungsgebäude. Abweichend zu den zuvor beschriebenen Lagern, wie  etwa in Crumstadt, zeigte das Leeheimer Lager eine Besonderheit: ein  eigener Luftschutzbunker wurde angegliedert und extra für den weiblichen RAD errichtet. Die Einheit wurde erst sehr spät, kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner am 22.3.1945, im Februar 1945 nach Osten verlegt. Das  Lager wurde wie es war verlassen. Nach dem Krieg wurde es von der  Gemeinde als Wohnraum genutzt, die Wirtschaftsbaracke wurde abgebaut und in Groß-Gerau durch eine Firma einem neuen Nutzen zugeführt. Einzig der Luftschutzbunker hat bis in die heutige Zeit überlebt, er dient der  Leeheimer Jugend heute als Treffpunkt mit dem teffenden Namen “Bunker”.
(Alle Bilder sind aus dem Archiv des Leeheimer Heimatmuseums)

Archiv Peter Merschroth

Archiv Peter Merschroth

Das Lager des weiblichen RAD in Ober-Mossau

Bezogen wurde die Unterkunft im Oktober 1938 und war für ca. 40 Frauen vorgesehen. Es war Baugleich mit den anderen Häusern des RADwj im Arbeitsgau. Wie meist üblich beschränkte sich die Tätigkeit der Gruppe auf die Mithilfe in der Landwirtschaft und Hauswirtschaft bei den Bauernfamilien.
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Gebäudeansicht von der Stirnseite mit Lagerfahne
Vorderseite mit Haupteingang
Rückseite von einem Hügel aus gesehen
Ankunft einer Gruppe und Ausgabe der Kleidung
Das gemeinsame Singen sowie das einüben von Tänzen gehörte zu den Freizeitbeschäftigungen am Abend
Gemeinsamer Marsch nach Ober-Mossau
Zwei Arbeitsmaiden in der Ausgehuniform der RADwj
Morgendliche Aufstellung in Arbeitskleidung vor dem Einsatz
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Landschaftansichten rund um das Lager
Lagerfahne des RADwj

Archiv Peter Merschroth

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Archiv Peter Merschroth

Archiv Peter Merschroth

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Uniformen und Kennzeichnungen des RADwj

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Arbeitsmaid in
Arbeitskleidung
Maiden-
Führerin
Jungführerin
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Brosche des RADwj

Erinnerungsbrosche des RADwj

Brosche des RADwj für Kriegshilfsdienst

Das Lager des weiblichen RAD in Allmendfeld

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Sammlung Peter Merschroth